beiligend findet ihr die frische Nachricht von der NOHAB-GM Stiftung Ungarn:
"Sehr geehrte Freunde,
Sicherlich ist es vielen Liebhabern der Rundnasen bekannt, dass die Geschichte der ungarischen NOHABs nicht mit der ersten Lieferung in 1963, sondern eigentlich schon im Mai 1960 begann. Damals hat nämlich der Hersteller eine Vorführlokomotive nach Ungarn geschickt, die auch hierzulande die damals schon europaweit bekannten Fähigkeiten zum größten Teil im Planeinsatz bewiesen hat. Diese Lokomotive, die später von der Norwegischen Staatsbahn als Di3.623 in Dienst gestellt wurde, erlangte mit ihrem äußerst erfolgreichen Gastauftritt einen festen Platz in der ungarischen Eisenbahngeschichte, weil die mit ihr gewonnenen günstigen Erfahrungen eindeutig entschieden haben, auf welchen Fahrzeugtyp die Umstellung der Hauptlinien auf Dieseltraktion bei der Ungarischen Staatsbahn basieren wird.
Wegen ihrer besonderen Rolle war der Erhalt dieser Lokomotive auch für uns von Bedeutung, und daher haben wir bereits im Jahre 2000 über einen möglichen Kauf der Di3.623 mit Führungskräften der Norwegischen Staatsbahn verhandelt. Die Tatsache, dass es hierbei nicht um "irgendeine" Rundnase geht war uns dabei sogar so wichtig, dass wir, hätten wir damals zwischen der M61-010 oder der Di3.623 entscheiden müssen, ohne Bedenken die letztere Lokomotive vorgezogen hätten. Leider gingen wir damals in Norwegen leer aus - die Di3.623 wurde mit vier weiteren Exemplaren an die Ofotbanen verkauft, nach deren Konkurs die Lok ihren Einsatz in Schweden fortgesetzt hat. Auch in Schweden haben wir die Lok weiterhin im Auge behalten.
Vor einem Jahr, am 17.4.2014 haben wir die schockierende Nachricht bekommen: die Di3.623 geriet bei Fagelsjö in Brand, und der Umfang der Schäden hat den Wiederaufbau wirtschaftlich undenkbar gemacht. Wir haben sofort Kontakt mit dem Eigentümer aufgenommen, und haben alles in unserer Macht Stehende getan, den Wettlauf mit der Zeit - und anderen finanziellen Schwergewichten - zu gewinnen. Trotz aller Bemühungen blieb die Zukunft der Lokomotive für lange Zeit unsicher, bis die schwedische TÅGAB die Überreste gekauft hat, und damit, trotz der Entfernung von Hauptteilen, in letzter Minute die Vernichtung dieses technischen Meilensteins verhindert hat.
Wie schon viele Male zuvor, hat man bei TÅGAB unsere Bemühungen unterstützt - diesmal damit, dass sie den Fahrzeugteil der Lokomotive in transportablem Zustand an uns verkauft haben.
Zwar ist dies ein bedeutender Schritt in der Erhaltung unseres eisenbahnhistorischen Erbes, jedoch ist es auch offensichtlich, welche große Lasten wir damit auf uns genommen haben. Zunächst muss die Lokomotive in absehbarer Zeit nach Ungarn gebracht werden, wobei mit Kosten von mehreren zehntausend Euro zu rechnen sind. Erst danach kann der Wiederaufbau der Lokomotive beginnen - zwar werden wir hierbei mit besseren Voraussetzungen anfangen, als bei der M61-002, jedoch ist auch im Falle der Di3.623 erheblicher Einsatz an Arbeit und Geld gefordert, die Brandschäden zu reparieren, und die entnommenen Hauptteile zu ersetzen.
Es ist uns bewusst, dass diese Aufgaben unsere gegenwärtigen Kapazitäten überfordern, jedoch hoffen wir, dass viele unter Euch einen - wenn auch noch so bescheidenen - Beitrag dazu leisten werden, dass dieses auch international bedeutende Stück der Eisenbahngeschichte nach 1960 wieder einmal auf ungarischen Gleisen fahren wird.