Wieder nähert sich ein Jahr dem Ende, wieder voller erinnerungswerter Ereignisse und Ergebnisse, die mitunter auch unsere Zukunft bestimmen werden.
Unsere Lok, die 618 010 war auch in 2015 oft vor Güterzügen oder auch gelegentlich als Schiebelok bei Oberleitungsreparaturen zu sehen. Weiterhin konnten wir auch dem Versprechen gerecht werden, die zu erwartenden Einsätze der Lokomotive im voraus anzukündigen. Die Einnahmen dieser Einsätze dienten auch dieses Jahr zur Erhaltung und zu fortfahrenden Reparaturen der 010 und der 002. Auch unser Vorrat an Ersatzteilen wurde wieder ergänzt, und die umfassende Aufarbeitung der als leeren Lokkasten gekauften 002 konnte ebenfalls bedeutend voranschreiten. Hunderte von Arbeitsstunden wurden dieses Jahr in die Restaurierung unserer Fahrzeuge, besonders der 002, investiert, woran sich viele Freiwillige das ganze Jahr über beteiligt haben. Zwar sind die Resultate nicht immer spektakulär, deren Beeutung lässt sich aber sehr wohl daran messen, dass wir nun nach jahrelanger Planung auch Arbeitsschritte vollenden konnten, deren Erfahrungen unser zukünftiges Vorgehen bei Wartung und Aufarbeitung bestimmen werden. Unser Dank gilt all den Freiwilligen, die mit ihrer unermüdlichen Arbeit zu diesen Ergebnissen beigetragen haben.
Das weitaus größte Ergebnis des Jahres war aber immerhin der Kauf der ehemaligen Vorführlok Di3.623, deren erfolgreiche Probefahrten in Ungarn die Bestellung der Baureihe M61 veranlassten. Nachdem die 623 mit schweren Brandschäden im April 2014 aus dem Dienst schied, haben wir uns nahezu ein ganzes Jahr lang um die Rettung dieses historisch bedeutenden technischen Denkmals gekämpft, bis wir die Lok von der schwedischen Privatbahn TÅGAB, die uns schon zuvor mehrmals Hilfe geleistet hat, kaufen konnten. Die Organisierung der Überführungsfahrt steht kurz vor dem Abschluss, daher hoffen wir, dass die ehemalige Vorführlok Anfang 2016 zum zweiten Mal in ihrer Geschichte nach Ungarn gelangen wird, wo sie von uns in den kommenden Jahren wieder betriebsfähig aufgearbeitet wird.
Auch in 2015 nahm unsere Lokomotive an mehreren Ereignissen im Eisenbahnhistorischen Park teil, wie am Oldtimer-Show, an der Langen Nacht der Museen, und am 15-jährigen Jubiläumstreffen des Parkes. Die 618 010 hat dieses Jahr Tapolca, das ehemalige Heimdepot der ungarischen NOHABs, zweimal besucht: im Juli als Gast am Tag des Eisenbahners, und am 22.12. zur "großen Heimkehr" der einheimischen NOHABs, während deren auch der zuvor am Verkehrsmuseum ausgestellte Führerstand der 1999 verunglückten 004 an dessen neuem Standort in der namensgebenden Heimatstadt eingeweiht wurde.
Unser Sonderzug des Jahres führte über Linie 11 durch das Bakony-Gebirge, einer der schönsten Eisenbahnstrecken des Landes. Die Sonderfahrt wurde von größerer Aufmerksamkeit der Eisenbahnfreunde verfolgt, als je zuvor, was sich auch in der Rekordzahl der Fahrgäste gezeigt hat. Dieses besondere Ereignis forderte aber auch ungewöhnlich viel an Zusammenarbeit und selbstlosem Einsatz, insbesondere bei der Bewältigung der administrativen Hindernisse. An dieser Stelle danken wir wieder für all die unentbehrliche Hilfe, mit der diese Fahrt zu einem der erinnernswerten Höhepunkte des Jahres werden konnte.
Dieses Jahr erhielten wir HUF 2098519 (ca. EUR 6600) an Einkommenssteuer-Spenden von einheimischen Steuerzahlern. In Anbetracht der üblichen Höhe der Spenden der letzten Jahre ist dies eine bedeutende Summe, für welche wir uns genauso bedanken, wie auch für die regelmäßigen oder gelegentlichen Spenden unserer Unterstützer. Wir hoffen, dass dies auch ein Zeichen dafür ist, dass wir bei der Bewahrung unseres eisenbahnhistorischen Erbes einen Weg eingeschlagen haben, der von vielen als richtig anerkannt wird. Wir hoffen, dass die Ereignisse und Erfolge des Jahres wieder gezeigt haben, dass unsere Tätigkeiten, sei es mit finanzieller Hilfe oder mit freiwilliger Arbeit, der weiteren Unterstützung würdig sind.
Mit dem angefügten Bild möchten wir die "guten alten Zeiten" in Tapolca in Erinnerung rufen, und wünschen Euch allen gesegnete, friedliche Weihnachten und ein glückliches und erfolgreiches neues 2016.
Sollte das angefügte Bild nicht mit dieser Nachricht ankommen, kann es auch von dieser Adresse heruntergeladen werden:
Uns stehen große Ereignisse bevor: nachdem wir letztes Jahr, nach langem Ringen, die in Ungarn als Vorführlok schon bekannte Di3.623 kaufen konnten, können wir nun auch darüber berichten, dass dieses einzigartige technische Denkmal am Montag, dem 8.2. den Bahnhof Kristinehamn verlassen, und sich auf den Weg in die neue Heimat begeben hat. Zur Zeit ist die Lokomotive noch unterwegs nach Ystad, wo sie auf die Fähre verladen werden soll - sobald uns neue Informationen über das Voranschreiten der Überstellungsfahrt und der voraussichtlichen Ankunft in Ungarn zukommen, geben wir diese schnellstens bekannt.
Die 623 soll jetzt schon auf der Fahrt sein... Offiziell hat uns noch niemand Bescheid gesagt, aber der Fahrplan wurde schon von einem polnischen Eisenbahnfreund veröffentlicht, s. unten.
Mit Freude können wir berichten, dass unsere neue Lokomotive bei Hidasnémeti die Grenze zu Ungarn passiert hat. Der letzte Abschnitt der Fahrt ist noch in Vorbereitung; wir berichten über die geplanten Fahrzeiten, sobald uns weiteres bekannt ist.
Unsere neue Lokomotive wird früher als gehofft in ihr neues Zuhause ankommen können: die 618 010 geht schon am Mittwoch Morgen um 5 Uhr vom Lokschuppen am Keleti pu. auf die Reise nach Hidasnémeti, wo sie, nach der Aufnahme von Bremswagen, ab dem späten Vormittag zu erwarten ist. Die Heimreise zusammen mit der Di3.623 wird voraussichtlich am Nachmittag stattfinden.
Seht mal die Videos und Fotos. Erlebt es mit, was da gestern in Budapest war. Wer konnte es sich jemals vorstellen, was da möglich geworden ist. ... so wie Odense 2004
Ja die Lok ist wirklich etwas besonderes. Leider werden zwei Ereignisse, an denen die Lok beteiligt war, übersehen. Es war nämlich die erste Rundnase die ich als damliger totaler Rundnasen-Neuling bewußt in Augenschein genommen habe und beim Lokwechsel in Mo i Rana fotografiert habe. Diese Lok hat mich sozusagen infiziert. Ausserdem war es die erste Lok von Ofotbanen die mich - damals noch in rot - in den Lokschuppen in Narvik gezogen hat. Für mich war das ein ganz besonderer Tag. Deshalb "hängt" die Lok auch bei mir zuhause. Und deshalb freut es mich ganz besonders, dass es Di3.623 in Ungarn wieder gut gehen wird und sie nicht in TågAB-City ihr Leben aushauchen musste.
Di 3.623 im Sommer 1998 am Rana-Fjord in Mo i Rana (N)
Dass die Lok jetzt in Ungarn ist hat den größten aller Vorteile, nämlich den Erhalt. Ob betriebsfähig oder nicht, aber die Lok bleibt da. Sie ist einfach DIE NoHAB mit der umfangreichsten Geschichte. Wenn man sich die ganzen M61 und auch die beiden MY in Ungarn anschaut, weiß man was die Jungs da unten aus der 623 machen. Mit viel Liebe zum Detail werden sie der Karre wieder Leben einhauchen, allein der Gedanke ist genial. Ich freue mich schon auf die ersten Bilder und Videos, wenn der kahn vllt sogar aus eigener Kraft wieder fährt! Dann müsste man die Fahrt von 1960 nochmal nachstellen, inkl. der Fahrten zwischen Dresden und Chemnitz. Stellt euch das mal vor! ABER: Bei all solchen Aktionen sind immer persönliche Erinnerungen, Erlebnisse und andere Dinge mit im Spiel. Wenn ich lese "M61 000" wird mir schon anders... Das war NIE eine M61 und wird auch NIE eine werden. Gut es war eeeeeigentlich auch keine richtige Di3. Aber mehr Di3 als M61 allemal. Ich persönlich hätte die Lok gern wieder im NSB Nydesign gesehen. Irgendwie hat sie sich bei mir so in den Schädel gebrannt. Die Variante den absoluten Ursprung wieder herzustellen ist geschichtlich gesehen aber die beste Variante.
Wäre die Lok bei TAGAB wirklich verschrottet bzw. als Spender hergenommen worden? Kann mir nicht vorstellen, dass man so einen historischen Wert verfallen lässt. Aber wie es scheint, wäre es wohl so geworden...
Nun gut, wie gesagt. Ich freue mich wahnsinnig auf die nächsten Jahre mit dieser Lok, bin aber nach wie vor der Meinung sie gehört nicht nach Ungarn.
... mein Taschengeld hat der Finn. Ich lege es regelmäßig bei ihm an. Am besten wir reden im Januar 2017 mal ein ernstes Wörtchen mit ihm. Das muss mal ein Ende haben mit den ausgezeichneten Modellen!
Sobald dann wieder etwas übrig geblieben ist lege ich es bei euch an. Ich bezahle dann den Transport zurück nach Norwegen. Einen kostenlosen Stellplatz in Hamar kann ich jetzt schon anbieten.
Die vergangene Woche war besonders ereignisreich und forderte sehr viel Arbeit von uns, im Rückblick können wir jedoch mit gutem Grund sagen, dass wir auch ein Stück Eisenbahngeschichte mitgeschrieben haben. Nunmehr ist die Vorführlok, die die Anfänge der ungarischen Dieseltraktion bestimmt hat, wieder in Ungarn, und wartet auf ihre Restaurierung und Wiederaufarbeitung zum betriebsfähigen Fahrzeug. Um die NOHAB-Probelok, die für mehr als vier Jahrzehnte als Di3.623 in Norwegen im Dienst war, mussten wir lange ringen, aber auch die Vorbereitung und Abwicklung der langen Überführugsfahrt hat uns jede Menge Arbeit und plötzliche Hindernisse beschert.
Viele haben uns geholfen - sowohl mit Arbeit, als auch mit Organisierung und Vermittlung - damit die Lokomotive wieder nach Ungarn gelangen konnte. Besonders dankbar sind wir mehreren Angestellten der schwedischen Privatbahn TÅGAB für den sehr günstigen Preis der Lokomotive, für die gründliche technische Vorbereitung der Lok zur Überführungsfahrt, sowie die unentbehrliche Hilfe bei den Verhandlungen mit der schwedischen Verkehrsbehörde. Ebenfalls dankbar sind wir mehreren Angestellten der Bahngesellschaften, die an der Überführungsfahrt beteiligt waren - ihre Hilfsbereitschaft und schnelles Handeln haben uns über so manches Hindernis geholfen. Nicht zuletzt bedanken wir uns auch für die bedeutende Spende unseres treuen Unterstützers, Klaus Korbacher, "NOHAB-Pappi", wer uns seit den Anfängen unserer Gruppe bei bedeutenden Projekten großzügig unterstützt.
Die "Heimkehr" der Vorführlok wurde von zahlreichen Eisenbahnfreunden im In- und Ausland verfolgt und in Bildern und Videos festgehalten - wir hoffen, dass in nicht allzu ferner Zukunft dieser Meilenstein der Eisenbahngeschichte auch in betriebsfähig aufgearbeiteter Form die Herzen der Eisenbahnfreunde höher schlagen läßt.